Materialien
Die konventionelle Dentalkeramik besteht in der Regel aus einer amorphen, transparenten Glasphase, in welche kristalline Partikel dispers verteilt eingelagert sind. Wir kennen heute zwei grosse Gruppen von Keramiksystemen: die Silikatkeramik und die Oxidkeramik, auch als so genannte Hochleistungskeramik bekannt.
Die Silikatkeramik kann einerseits zur Verblendung von metallischen (z.B. VMK-Kronen) bzw. oxidkeramischen (z.B. Zirkonkronen) Substrukturen verwendet werden. Andererseits werden sie auch als keramische Füllungen (Inlays) oder Vollkeramikkronen verwendet.
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Herkömmliche VMK-Kronen (keramisch verblendete Goldkronen). -
Mit Keramik verblendete Zirkonkronen.
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Zirkonrohlinge werden als Kronengerüst verwendet und mit Keramik verblendet. -
Dieselben Kronen im Munde der Patientin. Dank der weissen Farbe des Gerüstes (Zirkon) muss kein schwarzes Durchschimmern der Kronenränder befürchtet werden.
Zirkon ist als Mineral weit verbreitet und war bereits im Altertum als Edelstein bekannt. Der in der Zahnmedizin gebräuchliche Zirkon ist ein Zirkoniumdioxid (ZrO2). Zirkon ist eine so genannte Hochleitungskeramik.
Die Verarbeitung von Zirkon geschieht vor allem mit CAD/CAM-Systemen. Diese Keramik wird in erster Linie für vollkeramische Kronen verwendet (auf Zähnen oder Implantate). Besonders im ästhetisch heiklen Bereich wird heute gerne Zirkon verwendet, dies aufgrund seiner weissen Farbe. Die materialtechnischen Eigenschaften sind hervorragend, ebenso die Biokompatibilität.
Für zahnmedizinische Zwecke können Metalle in zwei Gruppen eingeteilt werden: Edelmetalle und Nichtedelmetalle. Edelmetalle sind auch unter extremen Bedingungen widerstandsfähig gegen Korrosion und deshalb gute Kandidaten für die Verwendung im Mund. Die gebräuchlichsten Edelmetalle in zahnärztlichen Legierungen sind Gold, Palladium und Platin.
Reines Gold wäre zu weich, deswegen werden für die Zahnmedizin Legierungen verwendet. Diese bestehen heute meistens aus drei Viertel Gold und einem Viertel Silber, Kupfer oder Platin.
Gold kann als Substruktur von Kronen und Brücken dienen, welche anschliessend mit Porzellan verblendet werden. Aber auch Vollguss-Goldkronen sind im nicht-ästhetischen Bereich gute Alternativen. Die früher oft gemachten Gold-Hämmerfüllungen (Stopfgold) finden kaum noch Anwendung.
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Sogenannte Primärkronen aus Gold können als Verankerungselemente für Hybridprothesen verwendet werden. -
Konventionelle Stege zur Verankerung von Prothesen werden aus vorgefertigten Goldelementen hergestellt (gelötet). -
Traditionellerweise werden Kronengerüste aus Gold hergestellt und anschliessend mit Keramik verblendet.
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Mit den neueren CAD/CAM-Verfahren wurde Verarbeitung von Titan vereinfacht. Diese Titanstege haben trotz grosser Ausdehnung ein sehr geringes Frakturrisiko. -
Prallel gefräste Titanstege bieten zusammen mit Galvanomatrizen (Halteelemente aus Gold) einen extrem guten Halt für Prothesen.
Titan ist wegen seiner guten biologischen Verträglichkeit ein ideales Material für medizinische und zahnmedizinische Zwecke. Reintitan, wie es in der Zahnmedizin für Implantate verwendet wird, besteht zu 98% aus Titan. Für prothetische Gerüste werden Legierungen verwendet, die in der Regel zu >85% aus Reintitan bestehen.
Eine Passivierungsschicht (TiO2) verhindert einen Elektronenaustausch und damit den Abfluss von Ionen ins benachbarte Gewebe. Titanoxid besitzt keine Reaktionsbereitschaft mit organischen Molekülen und wird nicht in Gewebe und Zellen aufgenommen. Titan ist daher sehr biokompatibel.
Titan kann ebenfalls sehr gut mit CAD/CAM-Verfahren verarbeitet werden. Die CAD/CAM-Frästechnologie bietet den Vorteil, dass man genau die Materialeigenschaften im Werkstück hat, die auch der unbearbeitete Werkstoff bietet. Dies ist vor allem bei Legierungen die im herkömmlichen Verfahren gegossen werden, nicht immer der Fall.
Kunststoffe werden einerseits zur Herstellung von Prothesen verwendet, andererseits sind sie Grundbestandteile von Kompositfüllungen.
Für die Herstellung von Totalprothesen und Teilprothesensätteln werden heute in der zahnärztlichen Prothetik vorwiegend Kunststoffe auf Polymethylmethacrylat (PMMA-)Basis verwendet.
Kompositfüllungen sind ästhetisch ansprechend, stabil und abnützungsresistent. Sie bestehen aus drei Phasen: Kunststoffmatrix, verteilten anorganischen Füllerpartikeln und Silanisierungsmittel auf den Füllerpartikel, das für eine stabile Bindung zwischen Matrix und Füllern sorgt.
Kompositfüllungen werden mit einem speziellen Haftvermittler (Adhäsivsystem) auf den Zahn geklebt.
Fliessfähige Komposite werden in der Prophylaxe als Fissurenversiegler gebraucht.
Unsere zahntechnischen Arbeiten fertigen wir ausschliesslich mit lokalen zahntechnischen Labors an. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- kurze Transportwege
- einfache Kommunikation
- langjährige Zusammenarbeit mit denselben Zahntechnikern
- Zahntechniker ist bei Problemen vor Ort
- Gewissheit über die verwendeten Materialien
- Einhaltung von Schweizer Normen (z.B. RL93/42/EWG)
- Unterstützung von lokalem Gewerbe und Erhaltung von Arbeitsplätzen
Folgende zahntechnischen Labors werden von uns primär berücksichtigt:
- Labor Martin Fuchser, Kriens
- Labor Hans Beat Renggli, Kriens
- Labor Rolf Walke, Luzern